Fünf Hektar Streuobstwiesen und ein Pomologe
Bis in die 90er Jahre wurden auf dem Grassl-Hof noch Ferkel gezüchtet, die Eltern hatten bis zu 25 Zucht-Sauen, denen der Vater von Sebastian Grünwald seine ganze Leidenschaft als Bauer widmete. Für den Sohn blieben als eigenständiges Betätigungsfeld die Streuobstwiesen, die früher jeder Betrieb zur Eigenversorgung hatte. So entwickelte Sebastian Grünwald schon als Junge eine große Liebe zum Obst, die ihn nicht nur nach Weihenstephan zum Studium der Biologie mit Promotion führte – sondern ab 2007 auch zum entscheidenden Umstieg des Grassl-Hofs: von der Ferkelzucht zum reinen Obstbau.
Auf insgesamt den fünf Hektar Streuobstwiesen baut der Pomologe Grünwald heute zu etwa 90% Äpfel an, ausschließlich in Bio-Qualität, dazu noch Zwetschgen, Kirschen, Aprikosen und Birnen. Er setzt dabei auf Hochstämme, wie sie auf traditionellen Streuobstwiesen üblich sind und geschmacklich wesentlich intensivere Früchte hervorbringen als Obstplantagen.
Anfangs waren Sebastian Grünwald und seine Frau noch etwas unsicher, ob sich das Betriebskonzept des ganz auf Obstbau umgestellten Grassl-Hofs tragen würde. Rückblickend sind sie aber mit der Entwicklung sehr zufrieden. So lässt der Ertrag den Obst-Begeisterten laufend Neues ausprobieren: alte Sorten wieder entdecken, schonende Bewirtschaftungsmethoden für die Streuobstwiesen entwickeln, Insekten zu schützen und landauf, landab für gutes Obst zu werben.
Viel Energie steckt Sebastian Grünwald in seine Funktion als fachkundiger Berater der Natursaftkelterei Wolfra sowie deren Lieferanten.
Zahlen und Fakten
- Hofgröße: 9 Hektar, davon 5 Hektar Streuobstwiesen
- Produkte: Äpfel, Birnen, Aprikosen, Kirschen, Zwetschgen, Honig
- Mitarbeiter: Familie in wechselnder Besetzung
- Vermarktung: überwiegend Direktvermarktung, außerdem Wolfra
- Persönliches Motto: „Hochstämme sind nur zu erhalten, wenn man sie auch nutzen kann.“