Tobias Sauer

Rhabarber ist ein anspruchsvolles Gemüse: er braucht nicht nur viel Handarbeit, sondern auch tiefgründigen, mineralhaltigen Boden, wie es ihn in Bayern nicht viel gibt. Eine Ausnahme ist die Gegend um Würzburg, wo Tobias Sauer seinen Hof hat. Von seiner Rhabarberernte wird etwa die Hälfte der grünen Stangen in der Natursaftkelterei Wolfra in Erding zu Saft verarbeitet werden. Dafür hat Wolfra eine der wenigen Verarbeitungsanlagen für Rhabarber in Deutschland.

Tobias Sauer setzt vorrangig auf die Sorte Goliath, die bis zu einem Meter lang und 10 cm dick werden kann. Weitere rotfleischige Rhabarbersorten wie der Himbeerrhabarber ergänzen die Säfte und geben ihnen eine schöne natürliche rötliche Farbe. Der Diplom Agrar-Ingenieur hat vor wenigen Jahren von einem Milchvieh-Betrieb auf Gemüseanbau umgestellt, neben Rhabarber produziert er Haselnuss, Karotten und Rote Beete.

Am Rhabarber reizt ihn trotz des Aufwands die viele Handarbeit, die dieses Gemüse verlangt. Mit Maschinen geht beim Pflanzen wie Ernten gar nichts, der Bauer ist selbst viel gefordert. Um einen 25-Tonnen-Lkw voll zu bekommen, arbeiten bei der Ernte zwanzig Leute den ganzen Tag. Sauer will seine Rhabarberflächen in den nächsten Jahren erweitern.

Wolfra verarbeitet seine Ernte in der Kelterei in Erding. Dafür steht eine speziell dafür entwickelte Wasch- und Verarbeitungsanlage zur Verfügung. Nach einer strengen Qualitätskontrolle werden die Stiele und etwaige Blätter noch sorgfältig entfernt. Im Anschluss werden die Stangen maschinell geschnitten und zu Maische verarbeitet. In einer speziellen Fruchtsaftpresse, der Bucher Presse, erfolgt dann die Verarbeitung zu Saft, der in lichtgeschützten Tanks zwischengelagert wird, wo er auf seine Abfüllung wartet.

Lesen Sie ein Interview mit Tobias Sauer zur Rhabarberernte 2020

Der Sauer-Hof im Überblick:

  • Produkte: Rhabarber, Karotten, rote Bete, Haselnüsse
  • Mitarbeiter: 1 Landwirtschaftsmeister und saisonal ca. 20 Erntehelfer
  • Vermarktung: Saftkellereien, Frischmärkte, Konservenindustrie
  • Persönliches Motto: „Sauer macht lustig.“