Benedikt Held aus dem Rottal in Niederbayern ist Bauingenieur – doch seine zweite Leidenschaft gehört der Streuobstwiese hinter dem kleinen elterlichen Bauernhof im niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn, auf dem er auch aufgewachsen ist. 2011 übernahm er ihn von den Eltern und bewirtschaftet heute etwa 2,5 Hektar Land allein. Nur bei der Ernte braucht er die Unterstützung von Familie und Freunden.
Held hat eine Ausbildung zum Landschaftsbaumpfleger an der renommierten Seidelhof-Stiftung in Gräfelfing absolviert – sowie einen Baumkletterkurs, der dient der Arbeitssicherheit.
Auf seinen Streuobstwiesen stehen an die hundert Apfelbäume, die dreißig verschiedene Sorten hervorbringen. Nicht nur die Geschmacksvielfalt ist beeindruckend, sondern auch die Intensität der Aromen. Die teilweise sehr alten Bäume auf den Streuobstwiesen nehmen mit ihren tiefgehenden Wurzeln in einem viel stärkeren Maße Nahrungsstoffe auf als beispielsweise Bäume in Plantagen, was den Geschmacksunterschied erklärt.
Streuobstwiesen zu bewirtschaften macht Arbeit, aber in einem ganz anderen Maß als es das Betreiben von Plantagen erfordert. Held muss seine Bäume seltener zuschneiden und nicht spritzen. Generell sind die Bäume robuster. So kann Held seiner Passion ausschließlich in seiner Freizeit nachkommen und auch mal ohne Sorge in Urlaub verreisen.
Mit den Streuobstwiesen lag der Gedanke nahe, sich auch Bienen zu halten. Das hat der Hobby-Imker mittlerweile auch in die Tat umgesetzt und sorgt so nicht nur für eine ausreichende Bestäubung seiner Apfelbäume, sondern unterstützt auch die stark gefährdete Insektenart.
In den ersten Jahren lieferte Held seine Äpfel an eine Privatkelterei, doch schnell wurden die Mengen dafür zu groß. Der Freizeitbauer, der den Vorsitz beim Obst- und Gartenbauverein der Gemeinde Wittibreut-Ulbering hält, stellte deswegen den Kontakt zur Saftkelterei Wolfra her. Wolfra unterstützt Streuobstwiesen und organisiert für die nachhaltig obstproduzierenden Bauern in der Region Sammelstellen, bei denen sie unkompliziert ihre Ernteerträge abgeben können. Über 2.000 Obstbauern bewirtschaften im Rottal ihre Streuobstwiesen für die Firma Wolfra, die aus den Früchten dann ihre qualitativ hochwertigen Säfte keltert.
Zahlen und Fakten
- Hofgröße: ca. 2,5 ha
- Produkte: Streuobst
- Mitarbeiter: Großfamilie
- Vermarktung: Wolfra und Hofverkauf
- Persönliches Motto: „Lächle, denn es kommt der Frühling, der die Blüten bringt, ein Sommer, der die Blätter tanzen und ein Herbst, der die Früchte reifen lässt.“