Anfang Juni ist das Gras auf den Streuobstwiesen sehr dicht geworden. Die Gräser sind nun fast ausgewachsen und beginnen zu blühen. In diesem Stadium liefert die Wiese das beste Heu. Bei stabilem schönen Wetter kann es gemäht werden. Unter den Hochstämmen kann man problemlos mit modernen Traktoren fahren.
Eine Handhoch Gras bleibt immer stehen.
Der Bauer mäht mit dem Mähwerk die gut zugänglichen Bereiche der Wiese zügig. Unter einem schützenden Gehäuse schneiden zwei gegenläufig rotierende Trommeln das Gras knöcheltief ab und legen es zu einer Mahd zusammen. Der erfahrene Landwirt lässt stets eine Handhoch Gras stehen, damit das Heu nicht direkt auf der Erde liegt. Das Mähen vom Schlepper aus ist zwar bequemer, häufiges Wenden mit der schweren Maschine beschädigt aber die Grasnarbe und verdichtet den Boden unter den Bäumen. Kleinere Restflächen und weniger gut zugängliche Ecken werden daher am besten von Hand mit einem leichten und wendigen Balkenmäher geschnitten.
Schafe freuen sich auf ihr Winterfutter.
Von der Kuppe der Obstwiese aus können die Schafe und Ziegen dabei zuschauen, wie ihr Winterfutter zubereitet wird. Im Sommer weiden die Tiere unmittelbar unter den Obstbäumen, während des Winters ist das duftende Heu die Hauptnahrung der kleinen Wiederkäuer. Im Schatten direkt unter den Baumkronen trocknet das Heu nur langsam und unzureichend. Das Gras muss daher unter den Kronen hervorgerecht und auf den besonnten Flecken zwischen den Bäumen ausgebreitet werden. Das erfordert auch heute noch viel Handarbeit. Mit dem Mähen des Grases ist freilich nur der erste Schritt getan. Damit haltbares Heu daraus wird, muss das Gras für mehrere Tage in der Sonne trocknen und dabei immer wieder gewendet werden.